Kinderbücher






Hier findet ihr einen Ausschnitt aus der Mitte meines Buches "Ida und Soraya - das magische Portal".
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12 - Oben und unten
Am nächsten Morgen verstaute die Prinzessin mehrere Sachen in ihrem Rucksack, die nützlich sein konnten. Neben Birnen und Wasser packte sie eine Taschenlampe und eine Taucherbrille ein. »Wer weiß?«, dachte sie. Vielleicht war es in der nächsten Welt ja wieder dunkel? Oder sie landeten erneut am Meer? Ida wollte vorbereitet sein. Sie lief auf der Treppe zum Erdgeschoss an ihrer Mutter vorbei. Auf die Frage, wofür denn der Rucksack sei, jubelte sie fast: »Ich verreise!« Diese Antwort wirkte absurd und war doch die Wahrheit. Vermutlich schien sie deshalb so unauffällig.
»Na dann, viel Spaß!«, rief die Mutter freudig hinterher. Königin Merba war froh, wenn ihre Tochter fröhlich wirkte. Dann hatte sie nicht so ein schlechtes Gewissen, weil sie zu wenig Zeit für Ida hatte.
***
Soraya tänzelte auf zwei Beinen, als Ida die Lichtung erreichte. Es sah aus, als wollte das Einhorn etwas fangen. Dann sah Ida, dass ihre neue Freundin einen weiteren Freund gefunden zu haben schien. Es war ein blauer Schmetterling. Die beiden spielten miteinander und drehten sich dabei immer wieder im Kreis. Als Soraya Ida bemerkte, verabschiedete sie sich von dem Schmetterling und kam auf Ida zugetrabt. Der Schmetterling flog weiter.
»Dir scheint es ja den Umständen entsprechend gutzugehen in Mestral, stimmt’s?«, fragte Ida. Das Einhorn lächelte. Sie setzten sich in die Mitte der Lichtung und Ida wurde ernst. »Lass uns nochmal zusammentragen, was wir bereits über das Portal wissen.«
Soraya konzentrierte sich und sagte: »Es führt in fremde Welten, nur nicht mich zurück nach Tala. Springe ich in eine Welt und verlasse diese, kehre ich zu deiner zurück. Das klappt auch, wenn wir beide springen.«
Ida nickte zustimmend und ergänzte: »Es gab laut den Nixen jemanden, der das Portal beherrschen konnte. Das heißt, es ist möglich, es zu steuern. Wir müssen nur herausfinden, wie.« Beide atmeten tief ein und aus. »Okay, an die Arbeit!«, sagte Ida.
***
Sie sprangen gleichzeitig in das Portal hinein. Als es sie ausspuckte, wartete Ida auf die Landung, doch die kam nicht. Was war hier los? Sie befand sich im freien Fall, so viel war klar. Sie wollte nach Soraya rufen, brachte jedoch kein Wort heraus, bloß einen schrillen und langen Schrei: »Aaaaah!«.
Sie fiel immer weiter. Kurz dachte sie, sie wäre noch immer im Portal, so kreiselte sie umher. Als Angst in ihr aufkam, wurde ihr Fall abgefangen. Aber wie? Sie fühlte sich jetzt ... getragen. Als ihr klar wurde, was geschehen war, schrie sie erneut, dieses Mal überschwänglich: »Waaas!? Du kannst fliegen?«
Ida saß nun auf dem Rücken ihrer neuen Freundin, die plötzlich Flügel hatte und konzentriert durch die Luft steuerte.
»Ja, klar kann ich fliegen«, antwortete Soraya unaufgeregt. Weiter kamen sie in der Unterhaltung nicht. Waren sie kurz zuvor durch dichte Wolken geflogen, tauchte nun direkt neben ihnen eine blau bewachsene Landschaft auf – wohlgemerkt immer noch in der Luft. Ida konnte es nicht fassen. »Was ist das?«, rief sie. Sie erkannte mit dem Blick nach oben die Wolken, aber auch eine ganze Welt. Diese war in mehrere Ebenen unterteilt, wie Stockwerke. Dann sah sie, dass die verschiedenen Ebenen durch einen dicken Stamm miteinander verbunden waren. Jetzt verstand sie es. Das Ganze war ein riesiger Baum, ein blauer Baum. Das Wundersame daran war jedoch, dass dieser keinen Anfang und kein Ende zu haben schien. Zumindest ragte er scheinbar endlos in die Tiefe und in die Höhe. Auf seinen massiven Ästen und Zweigen standen kleine Hütten mit Lichtern vor den Türen. Alles wirkte idyllisch. Soraya landete vorsichtig auf einer Art Weg. »Ich habe keine Ahnung, wo wir hier sind. Sieht hübsch aus. Aber nach der Erfahrung mit den Drachen sollten wir auch hier vorsichtig sein, okay!?« Ida sah sich um, während Soraya sprach, und nickte.
*
Als sie ihre neue Freundin auf die Fähigkeit zu fliegen ansprechen wollte, hörten sie ein Summen, das näher kam. Aus welcher Richtung war unklar. Dann vernahmen sie eine lieblich klingende Stimme: »Hallo, liebe Gäste! Wer seid ihr und woher kommt ihr?«
Direkt über Ihnen flatterte eine Gestalt. Sie war kleiner als Ida, wirkte jedoch alt wie eine Greisin. Ein sonnengelber Glanz umgab sie.
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